Spendearten

Die Vollblutspende

Wenn wir über eine Vollblutspende reden, so wird dem Vollblutspender ein halber Liter Blut über die Armvene in der Ellenbeuge entnommen. Anschließend wird das gespendete Blut weiterverarbeitet und durch Zentrifugation in seine einzelnen Bestandteile (Erythrozyten, Plasma und Thrombozyten) zerlegt. 

Vollblutspenden sind die gängigste und bekannteste Art der Spende. Zudem ist sie die Vielseitigste der Spenden, da sämtliche Blutbestandteile entnommen werden und so verschiedenen Menschen geholfen werden kann, zum Beispiel wenn nur bestimmte Blutkomponenten benötigt werden. 

Mit ärztlicher Untersuchung, Ausruhen nach der geleisteten Blutspende und einem kleinen Snack ist eine Vollblutspende in weniger als einer Stunde geschehen. Die eigentliche Blutentnahme dauert sogar nur fünf bis zehn Minuten. Auch eine Erstspende läuft in der Regel ohne Probleme innerhalb von 60 Minuten ab. 

So eine Blutspende ist für unseren Körper durchaus anstrengend. Aus diesem Grund benötigen wir einige Tage, um den Verlust des entnommenen Blutes wieder auszugleichen. Zwei Blutspenden dürfen also nicht weniger als 56 Tage auseinanderliegen. Frauen dürfen sogar nur vier Mal im Jahr spenden, Männer bis zu sechs Mal.

Die Plasmaspende

Blutplasma besteht zu 90 Prozent aus Wasser und enthält alle wichtigen Stoffe, die im Blut transportiert werden, wie zum Beispiel unsere Blutzellen. Dabei besteht das menschliche Blut zu 55 Prozent aus Plasma und zu 44 Prozent aus Blutzellen.

Plasma ist die Grundlage von lebenswichtigen Medikamenten für schwerkranke Menschen und Unfallopfer. Plasmapräparate werden zur Behandlung von lebensbedrohlichen, meist seltenen, genetischen Krankheiten eingesetzt, wie zum Beispiel Gerinnungsstörungen, Immundefekte und Autoimmunerkrankungen. Sie kommen aber auch in der Notfallversorgung und Chirurgie zum Einsatz.

Damit ist die Bereitschaft vieler freiwilliger Spender von zentraler Bedeutung. Denn leider wird in Deutschland immer noch zu wenig Blutplasma gespendet. Und immer noch wissen viel zu wenig Menschen, wie wichtig es ist, Plasma zu spenden. Darum müssen noch immer jährlich fast 200.000 Liter Blutplasma importiert werden. 

Ablauf der Plasmaspende

Die Plasmaspende – auch Plasmapherese genannt – ist ein schonendes Verfahren, bei dem modernste vollautomatische Maschinen zum Einsatz kommen.

Der größte Unterschied zu einer Vollblutspende: Direkt bei der Entnahme wird das Blut in der Maschine in seine Bestandteile aufgetrennt. Nur das Plasma wird gesammelt und das restliche Blut wird euch noch während der Plasmaspende direkt wieder zugeführt.

Das schont euren Körper – und ist der Grund, warum Plasmaspenden viel öfter möglich sind als normale Blutspenden, nämlich bis zu zwei Mal pro Woche und bis zu 60 Mal im Jahr.

Die Plasmaspende dauert etwa 45 bis 60 Minuten. In dieser Zeit können so bis zu 850 Milliliter Plasma entnommen werden. Auf den bequemen Spendeliegen kannst Du während der Plasmaspende lesen oder dich einfach entspannen.

Nach jeder Blutplasmaspende ist es wichtig, dass Du Dich etwas ausruhst (rund 30 Minuten) sowie ausreichend trinkst. Dafür stehen Wasser, Kaffee oder Softdrinks bereit. Auch während Deiner Ruhepause ist unser medizinisch ausgebildetes Team jederzeit für Dich da.

Plasmaspenden sind eine wichtige Ergänzung zur Vollblutspende, denn man darf, mit den nötigen Abständen, beides spenden. Über Vollblutspenden kann der Bedarf an Blutplasma einfach nicht gedeckt werden. Ziel ist es aber nicht nur, jeden Vollblutspender zum Plasmaspenden zu bewegen, sondern weitere Teile der Bevölkerung zum Spenden zu animieren. Denn statistisch gesehen spenden nur 3 Prozent der Bevölkerung in Deutschland, obwohl bis zu 33 Prozent als Spender infrage kommen. Daher sollte sich jeder Blutspender einmal überlegen, ob er nicht zusätzlich zur Vollblutspende auch durch eine Plasmaspende helfen will. 

Thrombozytenspende

Thrombozyten sind allgemein als Blutplättchen bekannt. Sie sind wichtig für die menschliche Immunabwehr oder auch für die Blutgerinnung. Wenn Patienten nach Unfällen, großem Blutverlust (zum Beispiel bei Operationen), bei Erkrankungen (Leukämie) und auch nach Transplantationen von Leber oder Knochenmark keine Blutplättchen (Thrombozyten) nachbilden können, sind sie auf gespendete Thrombozyten angewiesen. Sie sind besonders wichtig, (um insbesondere) Blutungen zu stoppen. Daher kommt es auch oft zu kurzfristigen Bedarf an Thrombozyten.

Durch die gezielte Blutplättchenspende können, im Gegensatz zur Vollblutspende fünf- bis sechsmal mehr Blutplättchen gewonnen werden.

Der Spendenablauf

Wie bei der Plasmaspende wird das Blut gleich während der Spende gefiltert und der Spender erhält die restlichen Blutkomponenten (zum Beispiel Mineralstoffe) während der Spende zurück. Mittels eines „Zellseperators“ werden die Blutplättchen direkt aus dem Blut gefiltert.

Da die Spende von der Blutplättchenanzahl des Spenders und dem jeweiligen Serperationsgerätes abhängig ist, kann eine Spende schon mal 60 bis 90 Minuten benötigen. Da auch dieses Verfahren nicht so stark belastet, wie eine Vollblutspende, darf man bis zu 26 Mal im Jahr (zirka alle 14 Tage) Thrombozyten spenden. Die Vollblutspende kann wie gewohnt nebenbei erfolgen, sollte aber mindestens zwei Tage zur Thombozytenspende Abstand haben.

Über die Thrombozytenspende

Thrombozytenspenden sind eine sehr spontane Sache. Hier werden die vorhandenen und passenden Blut- und Plasmaspender angerufen, wenn bekannt ist, dass eine Thrombozytenspende für einen konkreten Patienten benötigt wird oder werden könnte und direkt zur Spende mit einem Termin eingeladen.

Weil die Haltbarkeit der Throbozytenspende nur vier Tage beträgt, wird für einen Patienten, der über einen gewissen Zeitraum Thrombozyten benötigt, eine eigene Spenderliste angefertigt, um ausreichend Spenden generieren zu können. Dabei spielt der HLA-Wert (humanes Leukozyten-Antigen) und die Blutgruppe eine Rolle. Die HL-Antigene dienen zur Unterscheidung zwischen körpereigenen und körperfremden Substanzen. Es ist daher wichtig, dass der HLA-Wert des Spenders möglichst dem HLA-Wert des Empfängers gleicht. Da Spender je nach passenden Werten unterschiedlich häufig zur Spende gerufen werden, sind hierbei besonders terminflexible und hilfsbereite Menschen nötig.